Eine friedliche Demonstration und ihr abruptes Ende
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Ein großräumiges Platzverbot und Einschränkungen der freien und unabhängigen Berichterstattung rund um den Akademikerball waren Anlaß für eine Presseaussendung des ÖJC (Österreichischer Journalisten Club).
Darin heißt es: “…Diese Form der polizeilichen Überwachung der Berichterstattung über ein Ballereignis schränkt die Möglichkeiten der Berichterstattung massiv ein, ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Pressefreiheit und geht weit über die bereits mehrfach kritisierten Bestimmungen des Sicherheitspolizeigesetzes hinaus”, kiritisiert ÖJC-Präsident Fred Turnheim die Haltung der Landespolizeidirektion Wien.
Bei einer Wanderung am Freitag, 24. Jänner 2014 konnte ich mir selbst ein Bild machen, was Grund – Freiheits – und Menschenrechte und die Pressefreiheit in der demokratischen Republik Österreich wert sind.
Um ca. 16 Uhr bin ich beim Museumsplatz auf die ersten Sperrgitter und auf eintreffende Polizeitruppen in Mannschaftswagen getroffen. Beim Heldenplatz wurden die Tore verriegelt und am Parkplatz davor standen ca. 30 Mannschaftsfahrzeuge gefüllt mit PolizistInnen. Anzumerken ist, dass ich zu diesem Zeitpunkt und beim anschliessenden Spaziergang über den Ring und die Innenstadt bis zum Treffpunkt der Demonstration beim Schottentor von der Polizei weder angehalten noch kontrolliert wurde.
Mit Redebeiträgen wurde die Demonstration um ca. 17 Uhr eröffnet. Folgende Aussage von Rudolf Gelbard (KZ-Überlebender), bezugnehmend auf eine Presseaussendung der FPÖ möchte ich den geschätzten Leserinnen und Lesern besonders ans Herz legen:
“…Uns kann man nicht falsch informieren, denn, wenn man das Buch von Hans-Henning Scharsach (Strache im braunen Sumpf) kennt und die Kapitel über Burschenschaften, dann sieht man, wie recht wir haben, heute hier zu demonstrieren. Und das werden wir immer wieder machen, wenn wir eine Gefährdung der Demokratie sehen!”…
Anschliessend bewegte sich der Demonstrationszug über den Ring, ist bei der Börse in die Wipplinger Straße eingebogen und in Richtung Stephansplatz spaziert. Ja, es war ein Abendspaziergang mit einigen Tausend friedlichen und freundlichen Menschen. Lautstarke und kräftige Parolen, viele Fahnen und Transparente und entspannte PolizistInnen, die sich auf die Aufgaben der Verkehrsregelung und Begleitung des Demonstrationszuges konzentrieren konnten.
Am Stephansplatz gab es noch ein paar kurze Reden und anschliessend die Durchsage, dass die Demonstration beendet sei. Das war um ca. 18.30 und die Teilnehmerzahl war zu diesem Zeitpunkt auf geschätzte 6000 Personen angewachsen.
Einige Personengruppen bewegten sich den Graben entlang und ich habe mich einer losen Gruppierung von rund 200 Menschen angeschlossen und bin mit ihnen mitgegangen.
Welche Geschehnisse ich auf dem weiteren Weg beobachten konnte, lesen sie bitte im zweiten Teil.
http://www.derbernauer.at/?p=4874
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